Methodisches Vorgehen

Methodisches Vorgehen – Was ist das und wie geht es?

Methodisches Vorgehen zeichnet eine gute wissenschaftliche Arbeit aus. Das hast du vermutlich schon oft gehört in deinem Studium. Aber was bedeutet das eigentlich? Hier erfährst du, worauf du achten solltest!

Was ist methodisches Vorgehen?

Fragt man den viel zitierten Duden nach bedeutungsähnlichen Worten zu „methodisch“, liefert er „durchdacht, geplant, gezielt, nach Plan“. Die Methodik ist die „Wissenschaft von der Verfahrensweise einer Wissenschaft“.

In (empirischen) Abschlussarbeiten und wissenschaftlichen Arbeiten allgemein sollte sich die Untersuchungsmethode aus der Forschungsfrage und gegebenenfalls den Hypothesen ergeben. Die Auswahl der Methodik muss im Text auf jeden Fall gut begründet werden. Anschließend gilt es, auch die Methodik selbst im Detail darzustellen.

Zu den wissenschaftlichen Gütekriterien gehört zudem die sogenannte „Intersubjektive Nachvollziehbarkeit“. Konkret bedeutet das, dass du deiner Leserschaft dein Vorgehen so anschaulich präsentierst, dass sie zumindest theoretisch deine Arbeit „nachmachen“ können.

Damit lassen sich Ergebnisse überprüfen und deine Arbeit kann als Basis für Anschlussforschung dienen. Wie sich die Methodik in deine Gliederung einordnen kann, erfährst du auch in diesem Beitrag.

Wissenschaftlich-methodisch vorzugehen bedeutet also vor allem, deinen Forschungsprozess zu strukturieren und gründlich zu dokumentieren. Welche Methode du wählst, um deine Forschungsfrage zu beantworten, hängt von eben dieser Fragestellung und natürlich deinem Studienfach ab.

Ein Beispiel: Während Naturwissenschaften wie beispielsweise die Chemie oftmals Hypothesen in Experimenten untersuchen, führen Sozialwissenschaftler*innen beispielsweise qualitative Interviews und werten diese Inhalts-analytisch aus oder nutzen eine quantitative Befragung, deren Ergebnisse mit statistischen Methoden erschlossen werden.

Methoden erlernen und sicher anwenden

Für dich stellt sich aber nun die Frage, wie du diese Methoden für deine eigene Praxis verinnerlichen kannst. Dazu gibt es zum einen Literatur: Methodische Einführungsbücher findest du zum Beispiel über den Katalog deiner Unibibliothek.

Darüber hinaus bereiten viele Studiengänge ihre Leute auch selbst auf die wissenschaftliche Arbeit vor, zum Beispiel in Grundkursen zur Wissenschaftstheorie und Propädeutik.

Nahezu alle Universitäten haben auch Unterstützungsangebote, beispielsweise im Rahmen sogenannter „Learning Center“, die insbesondere im Bereich wissenschaftliches Schreiben und wissenschaftliches Arbeiten allgemein gut aufgestellt.

Trotz dieser Fördermöglichkeiten braucht es aber zum Erlernen von Methoden vor allem Interesse, Geduld und Durchhaltevermögen. Wenn du das mitbringst, kannst du dich in das Thema Methodik sicher einarbeiten!

Fehler beim methodischen Arbeiten vermeiden

Bis zu einem gewissen Grad gehören in der wissenschaftlichen Arbeit auch Learning-by-Doing-Phasen und das Trial-and-Error-Prinzip dazu. Und natürlich wächst du auch mit deinen Aufgaben. Trotzdem kannst du dir mit einigen Strategien viel Frust sparen.

In der wissenschaftlichen Arbeit (und wie eigentlich überall im Leben) lassen sich Fehler vor allem durch Gründlichkeit und Vorbereitung vermeiden. Das beginnt schon beim oben erwähnten Lesen von Methodenwerken und erstreckt sich eigentlich über den ganzen Arbeitsprozess.

Wenn du ab und zu in Studien deines Fachgebiets schmökerst, wirst du auch hier sehen, wie Expert*innen ihre Arbeit methodisch angehen. Vielleicht entdeckst du sogar Aspekte, die dir nicht gefallen oder die sehr uneindeutig sind in diesen Texten, dann kannst du daraus Schlüsse für deine Arbeit ziehen.

Auch das richtige Zeitmanagement und Feedback-Prozesse spielen hier eine große Rolle. Im Idealfall planst du Zeiten ein, in denen du dich mit deinen Kommiliton*innen und deinen betreuenden Dozent*innen austauschst. Auf diese Weise bekommst du regelmäßig neue Perspektiven auf deine Forschung und kannst den eigenen Prozess reflektieren.

Methodik bei der Auswahl der Literatur

Bei der Suche nach Literatur solltest du dir ebenfalls Gedanken über einen Schlachtplan machen. Das gilt natürlich insbesondere, wenn du eine reine Literaturarbeit schreiben möchtest, die auf eine eigene Datenerhebung verzichtet und stattdessen bestehende Forschung analysiert und einordnet.

Aber auch, wenn es sich „nur“ um die Recherche für deinen Literaturteil und damit die Grundlage deiner empirischen Arbeit handelt, kann dir ein entsprechendes methodisches Vorgehen zu besseren Ergebnissen verhelfen.

Tendenziell wird zwischen zwei Methoden der Literaturrecherche unterschieden: Es gibt das Schneeballsystem, bei dem du die Quellenhinweise einzelner Schlüsselstudien und -texte nach hilfreichen weiteren Werken durchforstest.

In diesen weiteren Werken kannst du wiederum Hinweise auf weitere (ältere), relevante Quellen finden und so weiter. Andererseits kannst du auch verschiedene Datenbanken gezielt mit sorgfältig gewählten Suchbegriffen nutzen. Eine Kombination beider Möglichkeiten ist oftmals besonders gewinnbringend.

Erfahre mehr zum Thema Literaturrecherche in unserem Blogartikel!

FAQ   

Bearbeitet am: Juli 8, 2021

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