Reflexion schreiben – Anleitung & Profi-Tipps zur perfekten Reflexion

Reflexion schreiben – Anleitung & Profi-Tipps zur perfekten Reflexion

Nach einem Praktikum, oder auch einem Seminar, muss häufig eine sogenannte Reflexion geschrieben werden. Hierbei geht es darum, deine Lernerfahrung im Nachhinein zu beleuchten und dich auf schriftliche Art kritisch mit dem, was du erlebt hast, auseinanderzusetzen. Außerdem soll deine Reflexion deine Erkenntnisse zusammenfassen. Du hast noch keine Ahnung, wie das funktionieren soll? Mit den Profi-Tipps in diesem Artikel wird deine Reflexion für dich ein Kinderspiel!

Definition: Was ist eine schriftliche Reflexion?

Im wissenschaftlichen Sinne bedeutet der Begriff Reflexion das nachträgliche Prüfen oder Nachdenken über eine bestimmte Situation oder Thematik. Die Reflexion dient zumeist dazu, Lernerfahrungen zu analysieren, zu bewerten und im besten Fall wichtige Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen sowie Verbesserungspotenzial zu erkennen.

Eine Reflexion zu schreiben wird jedoch oftmals nicht nur nach einem Seminar oder einer anderen Lernveranstaltung erwartet, sondern ist häufig auch Teil des Fazits einer Abschlussarbeit. Hier wird das Resultat deiner Arbeit auf den Punkt gebracht, bewertet und reflektiert. Als Teil des Fazits geht es bei einer solchen Reflexion in erster Linie darum, die eigene Arbeit konstruktiv zu kritisieren und die eigenen Ergebnisse einzuordnen. Eine Reflexion ist selbstverständlich stets subjektiv und wird aus der „Ich-Perspektive“ geschrieben. Objektivität kannst du an dieser Stelle also „ad acta“ legen – schließlich geht es bei der Reflexion um deine eigenen Gedanken und Gefühle.

In welchen Fächern muss eine Reflexion geschrieben werden?

Auch, wenn eine Reflexion in unterschiedlichen Kontexten angefordert werden kann, wird diese zumeist in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern vorausgesetzt. Hierzu gehören unter anderem Fächer wie Theologie, Soziale Arbeit, Soziologie sowie Psychologie. Was die formalen Anforderungen angeht, kannst du hier ähnlich wie bei anderen wissenschaftlichen Arbeiten vorgehen. Solltest du beispielsweise eine Reflexion über dein Praktikum schreiben müssen, solltest du – aller Subjektivität zum Trotz – darauf achten, dass du deine Aussagen auch belegen kannst, sodass eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis sichtbar wird.

Reflexion schreiben: Das Ziel dahinter?

Eine Reflexion hilft dir auf vielfache Weise, denn durch eine nachträgliche Betrachtung vermeidest du zukünftige Fehler und kannst aus den Fehlern, die dir im Nachhinein aufgefallen sind, lernen. Auch kommen dir dann im besten Fall Lösungen in den Sinn, die dir ansonsten nicht eingefallen wären. Die Ziele /Ergebnisse einer erfolgreichen Reflexion sind dabei im Kern die folgenden:

  • Selbsterkenntnis (beispielsweise Denkweise, charakterliche Merkmale)
  • Lösungsorientiertes Denken und Handeln
  • Lernen, Dinge zu hinterfragen
  • Verbesserung der Entscheidungskompetenzen

Reflexionsbericht – die Formalia auf einen Blick

Prinzipiell gibt es keinen festen Umfang, generell lässt sich jedoch sagen, dass eine Reflexion typischerweise 4 – 6 Seiten umfasst. Auf dem Deckblatt solltest du nicht nur deine Kontaktinformationen, sondern auch die deiner Lernerfahrung sowie Hochschule angeben. Wie bei jeder anderen wissenschaftlichen Arbeit auch solltest du das Dokument in den Schriftgrößen 11 oder 12 anfertigen und einen 1,5-fachen Zeilenabstand festlegen.

Aufbau und Inhalt einer Reflexion

Eine Reflexion zu schreiben, ist einfacher als gedacht. Orientiere dich hierzu an den folgenden drei Punkten:

  • Fasse das Lernerlebnis zusammen
  • Setze dich mit dieser theoriegeleitet auseinander
  • Führe eine Selbstreflexion und Bewertung durch

Zusammenfassen des Lernerlebnisses

Als Erstes solltest du das jeweilige Lernerlebnis komprimiert wiedergeben. Dabei solltest du folgende Aspekte nennen:

  • Art des Lernerlebnisses
  • Ort, Zeit und Dauer
  • Relevante Tätigkeiten sowie Inhalte
  • Abläufe

Auch eine Eigenständigkeitserklärung sowie das Literaturverzeichnis sollten natürlich nicht fehlen.

Theoriegeleitete Auseinandersetzung mit deinem Lernerlebnis

Hier hast du die Gelegenheit, relevante Schlüsselmomente zu beleuchten – beispielsweise, wie du das Wissen, dass du bislang im Studium erworben hast, im vorgegebenen Kontext (beispielsweise einem Praktikum) nutzen konntest. Du setzt dich kritisch mit einer oder mehreren Erfahrungen innerhalb deines Lernerlebnisses zusammen und zeigst, wie du dich vorab auf dieses vorbereitet hast. In diesem Zusammenhang ist es sehr sinnvoll, passende Beispiele zu nennen, um deine Aussagen zu untermauern. Arbeite hierbei auch mit wissenschaftlichen Quellen, welche du selbstverständlich korrekt zitieren solltest. Ziehe diese zur Beleuchtung und Integration der von dir gemachten Erfahrungen heran.

Selbstreflexion und Bewertung

Dieser Teil ist besonders subjektiv zu halten, da du deine persönlichen Erlebnisse innerhalb deiner Lernerfahrung bewerten. Folgende Aspekte sind hierbei ausschlaggebend:

  • Wurde die Lernerfahrung deiner Erwartungshaltung gerecht?
  • Auf welche Art konntest du einen Mehrwert aus dieser generieren?
  • Was hat dir gut gefallen, was weniger gut?
  • Welche Punkte deiner Erfahrung möchtest du besonders betonen?
  • Gibt es Verbesserungspotenzial? Was kannst du künftig anders machen?
  • Dein Fazit/deine Schlussbetrachtung

Schreibe an dieser Stelle so ehrlich wie möglich, und versuche nichts zu beschönigen, denn nur dann ist deine Reflexion mehr als eine reine Inhaltsangabe deiner Lernerfahrung.

Eine Reflexion zu schreiben kann eine Erfahrung sein, die dich nicht nur innerhalb deines Studiums, sondern auch im späteren Berufsleben voranbringen kann. Es lohnt sich also durchaus, Zeit und Energie in diese zu investieren!

FAQ

Bearbeitet am: Juli 8, 2021

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