Internetquellen zitieren

Internetquellen zitieren – worauf du achten musst

In fast jeder wissenschaftlichen Arbeit kommt es vor, dass du Internetquellen zitieren musst. Wir zeigen dir, worauf es ankommt!

Internetquellen zitieren: Ein Überblick

Wer wissenschaftlich arbeitet, muss fremdes Gedankengut belegen. Diesen Grundsatz kennst du vermutlich. Ob du Online- oder Offline-Quellen benutzt, ist in dieser Hinsicht egal.

Bei Internetquellen musst du besonders auf die Qualität des Materials achten, da der Fantasie und auch der Veröffentlichungsfreiheit im Netz praktisch keine Grenzen gesetzt sind. Nichtsdestotrotz bietet das Internet auch unglaublich viele Chancen für deine Recherche, lass dich also von dieser Unsicherheit nicht abschrecken.

Du hast eine mögliche Internetquelle gefunden? Toll, dann stellen wir dir jetzt die folgenden notwendigen Schritte vor und geben dir weitere Hilfestellungen in den nächsten Abschnitten mit auf den Weg!

  1. Frage dich, ob die Quelle wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Siehe dazu das Kapitel zur Zitierfähigkeit.
  2. Welcher Quellentyp liegt vor? Diese Einordnung brauchst du, um dann
  3. die Quelle richtig zitieren zu können – sowohl im Fließtext als auch im Literaturverzeichnis.

Schauen wir uns die einzelnen Punkte also noch einmal genauer an.

Zitierfähigkeit einer Quelle ermitteln

Im Internet gibt es unfassbar viel Wissen zu entdecken, zu praktisch jedem Thema und jeder Frage findest du hier Texte, Bilder und Videos. Allerdings sind lange nicht alle dieser Materialien dazu geeignet, als wissenschaftliche Quelle zu dienen und zitiert zu werden.

Beispiel Wikipedia

Ein Beispiel dafür ist Wikipedia. Wir wollen den Nutzen des weltberühmten Online-Lexikons gar nicht in Abrede stellen, aber zitieren solltest du eine entsprechende Seite trotzdem nicht. Der Grund dafür ist, dass praktisch jeder die Texte auf Wikipedia bearbeiten kann, ohne einen Nachweis für Fachwissen oder wissenschaftliche Expertise und Belege vorbringen zu müssen. Trotzdem kannst du Wikipedia auf anderem Weg für deine Arbeit nutzen: Schau dir einfach die Belege und Einzelnachweise am Ende eines Beitrags an, vielleicht findest du hier bessere, wissenschaftliche Quellen.

Auch Internetquellen müssen also bestimmte Qualitätsansprüche erfüllen. Ganz allgemein solltest du dich deshalb bei Internetquellen immer fragen, um welchen Typ Quelle es sich handelt. Wer ist der Autor oder Herausgeber? Welche Interessen werden mit der Seite verfolgt? Welche Quellen werden wiederum vom Verfasser genutzt? Die Antworten auf diese Fragen geben dir erste Hinweise, ob und wie du auf diese Quellen zurückgreifen kannst.

Qualität der Quelle erkennen

Seriöse Internetquellen geben im Normalfall einen Autor oder Herausgeber an, dabei kann es auch sich auch um eine Institution handeln. Gerade die Homepages von Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie bestimmte Plattformen wie Google Scholar oder die Suchmaschinen von Bibliotheken verfügen oft über verlässliche Infos. Außerdem sollte es ein Veröffentlichungsdatum geben sowie Bezüge zu anderen wissenschaftlichen Quellen.

Es ist nicht grundsätzlich verboten, auch auf meinungsorientierte oder interessengeleitete Materialien zurückzugreifen. Du solltest sie nur entsprechend einordnen und diese Umstände in deiner Interpretation berücksichtigen.

Für weitere Informationen zur Zitierwürdigkeit, siehe auch die Ausführungen der SLUB (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden).

Bestandteile einer Quellenangabe

Bestimmte Bestandteile brauchst du für die Angabe der Internetquellen im Literaturverzeichnis. Dazu gehören:

Autor oder Herausgeber: Das kann (in bestimmten Fällen) auch eine Organisation oder ein Medium sein.
Institution beziehungsweise Zeitschrift / Zeitung / Sonstiges Medium
Titel: Das was oben auf der Seite steht
Veröffentlichungsdatum: Ist kein Datum angeben, schreibst du „o.D“ (ohne Datum) beziehungsweise das englische Pendant (n.d.)
Web-Adresse (URL): Diese kopierst du aus deinem Browser.
Abrufdatum: Mehr dazu später. Wenn nötig gibst du an dieser Stelle das Datum deines letzten Zugriffs auf die Seite an.
Ggf. DOI: Insbesondere bei Journalartikeln und ähnlichem steht diese oft bei den bibliografischen Angaben.

Quellenarten im Internet

Zu den gängigsten digitalen Quellen gehören E-Books sowie Online-Beiträge von Fachzeitschriften und Journals. Diese findest Du beispielsweise über die Suchmaschinen von (Universitäts-) Bibliotheken und sollten online den gleichen Kriterien genügen wie offline.

Andere Quellenarten, die du unter Umständen für deine Arbeit heranziehen kannst, sind Websites, Social-Media-Beiträge wie Tweets oder Facebook-Posts und Online-Zeitungsartikel.

Zitierregeln: So zitierst du Internetquellen richtig

Das Ziel der Zitation ist, deiner Leserschaft zu ermöglichen, deine Quellen nachzuvollziehen. Deshalb müssen deine Zitation und dein Literaturverzeichnis nicht nur stilistisch einheitlich, sondern auch für alle anderen gut nachvollziehbar sein.

Die oben genannten E-Books, Online-Beiträge von Fachzeitschriften und Journalbeiträge werden im Prinzip zitiert wie ihre gedruckten Pendants. So weit, so gut. Bei anderen Online-Quellen stehst du leider vor dem Problem, dass Internetbeiträge auch wieder verschwinden können. Deshalb ist es wichtig, bei diesen Formaten ein Zugriffsdatum anzugeben. Einige Schulen, Hochschulen und Universitäten wünschen darüber hinaus noch Screenshots der zitierten Seiten, das ist aber nicht überall Pflicht. Erkundige dich am besten bei deinen Betreuungspersonen oder forsche auf den Institutsseiten nach.

Bekanntlich gibt es Unterschiede in den verschiedenen Zitationsstilen. Im Folgenden haben wir dir einige Beispiele mitgebracht und uns dabei am APA-Stil orientiert.

Websites zitieren

Im Fließtext kannst Du laut APA-Style in Klammern eine URL angeben, wenn du beispielsweise ein Online-Tool verwendet hast oder aus anderen Gründen eine ganze Website im Text zitieren möchtest, siehe dazu diese Richtlinie der American Psychological Association . Das ist aber im Vergleich eher unüblich.

Meist möchtest du aber Unterseiten zitieren. Du nutzt dann für das Literaturverzeichnis „klassische“ Angaben, bei denen du Autor*innen, Jahreszahl, Titel (in kursiv geschrieben) und einen Link angibst. Im APA-Style wird ein Zugriffsdatum nur bei Websites im Wandel angegeben, wenn beispielsweise auf Homepages Daten ständig aktualisiert werden. In diesem Fall wird in Klammern hinter der Autorenschaft „(n.d)“ auf Englisch und im Deutschen „(o.D.)“ angegeben.

Wenn Du beispielsweise diese Pressemitteilung zitieren möchtest, kannst du im Text „wie eine Pressemitteilung des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2021) erklärt“ oder „Die Investitionen des Bundes sollen weiter erhöht werden (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2021)“ schreiben.

Die Angabe im Literaturverzeichnis sähe dann wie folgt aus:

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. (03.02.2021). 420 Millionen Euro für eine bessere Kinderbetreuung. https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/420-millionen-euro-fuer-eine-bessere-kinderbetreuung/165660  

Online-Zeitungsartikel zitieren

Für Online-Zeitungsartikel kannst du natürlich keine Seitenzahlen angeben. Im Literaturverzeichnis stehen deshalb Autor*in, Veröffentlichungsdatum, Titel, Medium und Zugriffslink.

Ein Beispiel:

Lorenzen, D. (19.02.2021). Das Team Kopernikus revolutioniert die Astronomie. Deutschlandfunk. https://www.deutschlandfunk.de/548-geburtstag-des-grossen-astronomen-das-team-kopernikus.732.de.html?dram:article_id=492730

Im Fließtext verwendest du dann wie etwa bei Büchern den Namen und das Veröffentlichungsjahr als Verweis (Lorenzen, 2021).

Social Media zitieren: Facebook, Instagram, Twitter und Co.

Die sozialen Netzwerke sind natürlich im Normalfall keine klassischen wissenschaftlichen Quellen. Dennoch können Tweets und Co. deine Argumentation in bestimmten Punkten stützen. Sie können als Beispiele dienen oder auch als Einstieg für deine Einleitung. Also musst du diese Formate auch zitieren.

Für Facebook-Posts empfiehlt der APA-Guide, als Autor*innen-Name die entsprechende Facebook-Seite anzugeben. Außerdem benötigst du das Datum des Posts, die ersten zwanzig Wörter des Textes. In Klammer ergänzt du den Post-Typ, ob Bilder oder Videos in dem Post enthalten sind. Wie du bei Zeitungen deren Namen angibst, gibst du bei Posts das soziale Netzwerk an. Und auch hier benötigst du einen Link zum Post.

Konkret sieht das dann aus wie folgt:

Funk (17.02.2021): Was für Probleme haben gehörlose Menschen im Alltag? [Video] [Status Update]. Facebook. https://fb.watch/3LxLpfetK0/.  

Textverweis: Funk (2021) bzw. (Funk, 2021).

Darüber hinaus gibt es von der APA auch Empfehlungen zu

Die Struktur ähnelt aber der von Facebook-Posts.

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Bearbeitet am: April 25, 2021

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