Kündigung schreiben

Kündigung schreiben – Vorlagen und Tipps vom Profi

Erfolgsfaktoren zum Kündigung schreiben

Eine Kündigung schreiben. Solltest du dein Arbeitsverhältnis kündigen wollen, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Denn Formfehler oder auch der falsche Zeitpunkt der Kündigung können unangenehme Folgen haben. Wir erklären dir, worauf du bei deiner Kündigung achten solltest.

Kündigungsschreiben Muster für Arbeitnehmer

Sehr geehrter Herr Mustermann,

hiermit kündige ich ordentlich und fristgerecht meinen Arbeitsvertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Ich bedanke mich für die bisher gute und kollegiale Zusammenarbeit. Ich konnte viel lernen und bin dankbar für die Unterstützung, die Sie mir entgegengebracht haben.

Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt des Kündigungsschreibens und das Datum, an dem der Arbeitsvertrag endet.
Ich bitte Sie darum, mir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszustellen.

Mit freundlichen Grüßen
Maria Musterfrau (handschriftliche Unterschrift) 

oder

Sehr geehrter Herr Mustermann,

hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag fristgerecht zum TT.MM.JJJJ.

Ich bedanke mich für die gute und kollegiale Zusammenarbeit und bitte Sie um Verständnis für meinen Wunsch nach beruflicher Veränderung.

Ich wünsche Ihnen und dem Unternehmen weiterhin aus vollstem Herzen alles Gute.

Bitte erstellen Sie mir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis und bestätigen mir den Erhalt dieser Kündigung schriftlich.

Mit freundlichen Grüßen
Maria Musterfrau 

oder

Sehr geehrter Herr Mustermann,

hiermit kündige ich das zwischen der Arbeitgeber GmbH und mir bestehende Arbeitsverhältnis ordentlich und fristgerecht zum nächstmöglichen Termin. 

Nach meiner Berechnung ist dies der TT.MM.JJJJ.

Für die tolle Zusammenarbeit der vergangenen Jahre bedanke ich mich herzlich.
Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt meiner Kündigung und das Kündigungsdatum
schriftlich an die obige Adresse.
 
Mit freundlichen Grüßen
Maria Musterfrau 

Darauf kommt es bei der Kündigung an

Es kann viele Gründe geben warum du kündigen möchtest. Und es stellt auch eigentlich kein Problem dar. Allerdings gibt es ein paar formale Regeln, auf die du achten musst, damit du auch rechtens kündigst und deine Kündigung wirksam wird.

Formvorschriften

Die Schriftform: Nach § 623 BGB muss die Kündigung „schriftlich“ (auf Papier) erfolgen. Eine mündliche Kündigung ist unwirksam. Ebenso unwirksam ist ein Kündigungsschreiben per E-Mail, SMS, Fax oder Whatsapp.

Eindeutigkeit: Die Kündigungsaussage muss „eindeutig“ sein. Du darfst also kein Konjunktiv verwenden. Für den Empfänger muss klar sein: Du kündigst. Deshalb solltest du im Betreff ausführen: „Hiermit kündige ich …“ oder „Kündigung“.

Zeitpunkt: Das Kündigungsschreiben muss einen Termin benennen, ab wann die Kündigung gilt. Dazu nennst du einfach das Datum, zu welchem du kündigen möchtest oder den Satz „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“.

Unterschrift: Dein Kündigungsschreiben MUSS eigenhändig und mit vollem Namen unterschrieben werden damit es rechtskräftig wird. Elektronische oder eingescannte Unterschriften gelten nicht.

Zugang: Der „Zugang“ entscheidet, wann die Kündigung rechtswirksam wird. Wird das Kündigungsschreiben persönlich übergeben hat es sofort Wirkung. Dasselbe gilt, wenn du deine Kündigung in der Personalabteilung abgibst. Solltest du deine Kündigung per Post verschicken, gilt sie erst als „empfangen“, sobald dein Arbeitgeber sie empfängt.

Kündigungsfrist

Die Kündigung ist im Arbeitsrecht eine einseitigeempfangsbedürftige Willenserklärungmit dem Ziel das Arbeitsverhältnis zu beenden. Das heißt, erst wenn sie „empfangen“ wurde, beginnen die Fristen. Welche Fristen in einem Arbeitsverhältnis gelten schaust du am besten in deinem Arbeitsvertrag nach. Aber Achtung: Solltest du den Wunsch haben zu kündigen, solltest du rechtzeitig wissen, wie lange du im Voraus kündigen musst. Denn in der Regel gilt, umso länger du in einem Unternehmen arbeitest, umso länger ist die Kündigungsfrist.

Kann ich eine fristlose Kündigung schreiben?

Ja, allerdings greift dieses Recht nur unter besonderen Umständen:

  1. Gefährdung der Gesundheit, die ärztlich festgestellt werden muss.
  2. Nötigung zu strafbaren Handlungen, wenn dein Arbeitgeber von dir verlangt, etwas zu tun, womit du das Gesetz verletzen und dich strafbar machen würdest.
  3. Gewalt gegenüber Arbeitnehmer, entweder körperlich oder psychisch (z. B. in Form von Mobbing).
  4. Dein Gehalt wir über längere Zeit nicht mehr gezahlt, allerdings erst wenn dein Lohn seit mehr als 2,5 Monaten nicht mehr ausgezahlt wurde und dein Vorgesetzter auf eine Mahnung deinerseits nicht mit einer entsprechenden Zahlung reagiert.

Auch hier musst du aber auf Fristen achten: Nach § 626 Absatz 2 BGB sind Arbeitnehmer verpflichtet, innerhalb von zwei Wochen, ab Kenntnis des Auslösers (dem „wichtigen Grund“), den Arbeitgeber über den Kündigungsgrund schriftlich zu informieren. Der muss eine Chance haben, den Missstand zu beseitigen, sonst ist die fristlose Kündigung nicht wirksam. Außerdem solltest du gegebenenfalls „Beweise“ haben, wie zum Beispiel ein ärztlicher Befund oder Mails mit Drohungen etc.

Was gehört in eine Kündigung?

Es gibt ein paar Dinge die definitiv in eine Kündigung gehören damit sie gültig ist.
Das gehört in eine Kündigung:

Absender und Adressat: Damit machst du klar, wer wem kündigt.
Datum: Das Datum ist wichtig, da es zeigt, dass du fristgerecht kündigst.
Betreff: Im Betreff ist es wichtig, dass du das Wort Kündigung erwähnst.
Danksagung: Die Danksagung ist kein Muss, zeigt aber Größe und lässt dich in einem guten Licht erscheinen.
Arbeitszeugnis: Für deine nächsten Jobs ist es wichtig, dass du ein qualifiziertes Arbeitszeugnis anforderst. Dieses steht dir auch rechtlich zu.
Mit freundlichen Grüßen: Höflichkeitsfloskel am Ende.
Unterschrift: Ganz wichtig, denn: Die Unterschrift macht das Kündigungsschreiben erst wirksam.

Job Kündigung schreiben: So geht’s

Briefkopf

Im Briefkopf muss dein vollständiger Name und deine Adresse stehen. Darunter schreibst du dann im nächsten Absatz den Namen und die Adresse deines Arbeitgebers.

Datum

Das Datum ist eines der wichtigsten Angaben im Kündigungsschreiben. Oben rechts datierst du das Datum. Im Text selbst schreibst du dann, wann das Arbeitsverhältnis endet, also den letzten Arbeitstag.

Betreff

In die Betreffzeile kannst du einfach „Kündigung“ schreiben oder „Kündigung meines Arbeitsvertrages“. Außerdem kannst du an dieser Stelle auch deine Personalnummer im Schreiben erwähnen.

Empfänger

Der Empfänger sollte im besten Fall die zuständige Person sein. In der Regel ist das dein Vorgesetzter oder die Personalabteilung.

Inhalt

Ein grundlegender Inhalt im Kündigungsschreiben ist die Kündigungserklärung. Also deine Aussage, dass du das Arbeitsverhältnis beenden willst. Diese befindet sich zwingend im Einleitungssatz. Beispiele sind:

Hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag zum TT.MM.JJJJ.
Unter Einhaltung der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist zum TT.MM.JJJJ kündige ich hiermit meinen Arbeitsvertrag.
Ich kündige hiermit fristgerecht und ordnungsgemäß meinen bestehenden Arbeitsvertrag zum nächstmöglichen Termin.

Begründung (Optional)

Eigentlich braucht eine „ordentliche“ Kündigung keine Begründung. Du kannst deine Begründung aber freiwillig erwähnen. Falls du es in deinem Kündigungsschreiben hinzufügen möchtest, solltest du versuchen sachlich zu bleiben:

Ich habe mich aus beruflichen Gründen dazu entschieden, das bestehende Arbeitsverhältnis nicht fortzusetzen.
Leider bin ich aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, meine Berufstätigkeit fortzusetzen.
Wie ich Ihnen im persönlichen Gespräch mitgeteilt habe, liegen die Gründe meiner Kündigung vor allem an der mangelnden Förderung.

Danksagung (Optional)

Wenn du mit deinem Arbeitgeber zufrieden warst und dich im Guten trennen möchtest, kannst du dich in deinem Kündigungsschreiben kurz für die Zusammenarbeit bedanken. Formulierungen für die Danksagung:

An dieser Stelle möchte ich mich für die bisherige, gute Zusammenarbeit bedanken. Ich konnte viel für meinen beruflichen Werdegang lernen. Ich wünsche Ihnen und dem Unternehmen weiterhin alles Gute.
Ich möchte mich für das gezeigte Vertrauen und die bislang positive Zusammenarbeit bedanken. Ich konnte mich persönlich wie beruflich weiterentwickeln.
Ich bedanke mich für die angenehme Zeit in Ihrem Unternehmen. Ich konnte mich hier fachlich wie persönlich weiterentwickeln und zahlreiche Erfahrungen gewinnen. Dafür bedanke ich mich herzlich.

Empfangsbestätigung (Optional)

Um ganz sicher zu gehen, kannst du deinen Arbeitgeber auch um eine Empfangsbestätigung bitten. Dein Arbeitgeber ist dazu aber nicht verpflichtet. Beispiel Formulierungen:

Bestätigen Sie mir bitte kurz den Empfang der Kündigung in schriftlicher Form.
Bitte bestätigen Sie den Erhalt und die wirksame Kündigung schriftlich.
Ich bitte Sie, mir den Erhalt der Kündigung und das Kündigungsdatum schriftlich zu bestätigen.
Ich möchte Sie bitten, mir den Erhalt der Kündigung und das Kündigungsdatum des Arbeitsverhältnisses schriftlich zu bestätigen.

Bitte um Arbeitszeugnis (Empfohlen)

Du hast ein Recht darauf, ein qualifiziertes Arbeitszeugnis ausgestellt zu bekommen. Das ist wichtig, da du das Arbeitszeugnis für deine nächste Bewerbung benötigst. Beispiel Formulierungen:

Zusätzlich bitte ich um die Ausstellung eines qualifizierten Arbeitszeugnisses.
Ferner möchte ich Sie bitten, mir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszustellen, das Sie bitte an die oben genannte Adresse schicken.
Bitte stellen Sie mir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis aus.

Grußformel & Unterschrift (Pflicht)

Dein Kündigungsschreiben muss eigenhändig unterschrieben werden. Ein eingefügtes Bild der handschriftlichen Unterschrift oder der getippte Name reichen nicht. Beispiel:

Mit freundlichen Grüßen
(Eigenhändige Unterschrift)
Mit besten Grüßen
(Eigenhändige Unterschrift)

Kündigung schreiben: Schritt für Schritt

Wahrscheinlich weißt du schon länger, dass du gerne kündigen möchtest. Denn eine Kündigung will gut überlegt sein. Damit du ohne Stress kündigen kannst, gibt es ein paar Schritte, die dir helfen können.

Kündigungsfrist

Deine Kündigungsfrist findest du in deinem Arbeits- oder Tarifvertrag. Damit du nicht in eine Verzögerung rutscht, solltest du schon früh genug in deinem Arbeitsvertrag nachsehen, welche Kündigungsfrist in deinem Vertrag steht.

Jobsuche

Falls du zum Zeitpunkt deiner Kündigung noch keinen neuen Job in Aussicht hast, solltest du früh genug mit der Recherche starten. Wenn du kündigst bekommst du erst mal kein Arbeitslosengeld.

Gespräch mit dem Chef vorbereiten

Wenn du ein gutes Verhältnis zu deinem Chef hast und gerne im Guten auseinander gehen möchtest, solltest du ein paar Wochen vorher um ein Gespräch bitten. Wenn euer Verhältnis nicht so gut ist, versuche in jedem Fall sachlich bleiben.

Unterlagen

Sammle alle Unterlagen, die für deine Kündigung relevant sein könnten. Du solltest die Unterlagen aber nicht im Büro, sondern bei dir Zuhause aufbewahren.

Familie informieren

Erzähle deinen Freunden und deiner Familie von deiner Kündigung. Sie können dir Rückhalt geben und dein Selbstbewusstsein stärken.

An wen schreibe ich meine Kündigung?

Deine Kündigung solltest du immer direkt an deinen Vorgesetzten oder die Personalabteilung der Firma in der du angestellt bist schreiben. Achte darauf das der Adressat korrekt angeben ist und du deine Kündigung unterschieben hasst, bevor du sie verschickst.

Was passiert nach Erhalt der Kündigung?

Erst nach Erhalt der Kündigung wir deine Kündigung rechtskräftig (Egal, ob per Post oder Mail) und, abhängig vom Vertrag, wird zum Ende eines Kalendermonats die Kündigung des Arbeitsverhältnisses durchgesetzt. In der Regel gibt es allerdings eine Kündigungsfrist von vier Wochen oder mehr (gesetzliche Kündigungsfrist).

Häufig gestellte Fragen

Bearbeitet am: Mai 17, 2021

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