Fragebogen erstellen

Fragebogen erstellen – worauf es wirklich ankommt

Du brauchst Hilfe beim Fragebogen erstellen? Kein Problem. Wir zeigen dir worauf du achten musst. Inklusive Profi Tipps

Du benötigst empirische Daten für deine wissenschaftliche Arbeit? Ein oft gefordertes Mittel ist hierbei häufig der Fragebogen. Doch wie erstellt man diesen eigentlich und worauf solltest du achten? In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deinen Fragebogen in Rekordzeit – und unter Beachtung aller nötigen Vorgaben – erstellst. Los geht’s!

Was muss ein Fragebogen beinhalten?

First things first: Bei einem wissenschaftlichen Fragebogen geht es darum, dass eine bestimmte Forschungsfrage vorhanden ist oder ausgewählte Thesen mithilfe der im Fragebogen formulierten Fragen genauer unter die Lupe genommen werden sollen. Je genauer die Fragen formuliert sind, desto besser auch die Qualität der Antworten, die zu erwarten sind.

Doch bevor du dich an die Erstellung des Fragebogens machen kannst, solltest du natürlich erst einmal genau wissen, welche Aspekte dieser umfassen sollte. Hier eine Übersicht:

1. Einleitung sowie Beschreibung der Befragungszielsetzung

Als Erstes beschreibst du kurz, warum du die Befragung durchführst und versuchst, das Vertrauen der Teilnehmenden zu gewinnen.

  1. Ausfüllanleitung

Hier solltest du genau darstellen, auf welche Art die Fragen beantwortet werden sollen und wie die Struktur deines Fragebogens gestaltet ist. Am besten fügst du hier ein Beispiel für die Beantwortung der Fragen hinzu.

  1. Hauptteil

Der Hauptteil besteht aus den einzelnen Fragen, die du zuvor ausgewählt hast – er ist das „Herzstück“ deines Fragebogens.

4. Demografische Angaben

Diese Fragen sind etwas sensibler und sollten nicht gleich am Anfang des Fragebogens gestellt werden, da dies einige Teilnehmende abschrecken könnte. Hierbei geht es um konkrete Angaben zu Geschlecht, Alter (oder Altersgruppe), Beruf und Einkommen.

  1. Danksagung

Am Ende solltest du dich bei den Befragten bedanken und – nur wenn dies im Rahmen deiner wissenschaftlichen Arbeit erlaubt ist – unter Umständen Platz für Kommentare dieser lassen.

Quantitative und qualitative Forschung

Sicherlich hast du schon einmal von den Begriffen qualitative und quantitative Forschung gehört. Beide Arten können prinzipiell in einem Fragebogen Platz finden. Doch worin liegt genau der Unterschied?

Qualitative Forschung

Qualitative Forschung ist der Prozess des Sammelns nicht-nummerischer Daten, der dir dabei hilft, die tiefere Bedeutung hinter einem Thema zu verstehen. Sie kann dir helfen, die Motivationen, Gedankengänge und Meinungen der Menschen zu entschlüsseln, die ein entsprechendes Problem oder eine bestimmte Situation erleben. Die Antworten sind hierbei eher unstrukturiert, helfen aber dabei, genau zu erfahren, was eine bestimmte Personengruppe über ein bestimmtes Themengebiet denkt und fühlt. Dabei werden zumeist offene Fragen gestellt, die nicht mit ja/nein oder einer standardisierten Antwortmöglichkeit beantwortet werden können. Des Weiteren werden qualitative Forschungsmethoden zumeist dann verwendet, wenn eine neue Hypothese überprüft werden soll. Die Ergebnisse der Befragung werden am Ende ausgewertet und interpretiert.

Hier ein Beispiel: Ein Student möchte herausfinden, warum immer mehr seiner Kommilitonen wieder zu ihren Eltern ziehen. Die individuellen Antworten aus dem Fragebogen helfen dabei, die Motivationen dahinter zu erkennen. Es geht hier also um das „Warum?“ hinter einer bestimmten Lage.

Quantitative Forschung

Ganz anders hingegen sieht dies bei der quantitativen Forschung aus: Als Grundlage hierzu gibt es eine repräsentative Stichprobe (nachfolgend gleich mehr). Im Rahmen quantitativer Forschungsmethoden geht es darum, so viele Fakten und Daten wie möglich zu sammeln, wobei zumeist geschlossene Fragen oder auch Multiple-Choice-Optionen verwendet werden. Nachdem die Daten erhoben wurden, werden selbstverständlich auch diese analysiert und nummerisch (beispielsweise in Prozentpunkten) angegeben. Die Ergebnisse werden anschließend interpretiert und zeigen Zusammenhänge auf.

Hier ein Beispiel: Du möchtest herausfinden, wie viel Prozent der Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren mehr als drei Stunden am Tag am Smartphone verbringen und erstellst hierzu einen detaillierten Fragebogen.

Was ist eine repräsentative Stichprobe?

Wie im oberen Abschnitt erwähnt, ist besonders im Rahmen der quantitativen Forschung von einer repräsentativen Stichprobe die Rede. Hierbei geht es darum, eine geringe Anzahl von Teilnehmenden auf eine größere hochzurechnen (diese größere Gruppe wird Grundgesamtheit genannt).

Wie groß diese Grundgesamtheit sein soll, ist für viele nicht einfach einzuschätzen – schließlich soll sie groß genug, um statistisch relevant zu sein. Eine zu große repräsentative Stichprobe ist jedoch aufwendig und oftmals auch kostenintensiv, also liegt die Entscheidung am Ende bei dir, Richtwerte liegen jedoch bei rund 100 Teilnehmer*innen.

Wie erstelle ich einen wissenschaftlichen Fragebogen?

Auf jeden Fall solltest du deinen wissenschaftlichen Fragebogen gut planen und auf die richtigen Fragen setzen. Auch solltest du abwägen, ob du nur qualitative oder auch quantitativ orientierte Fragen benötigst, um zu deinem Ziel zu kommen. Du kannst beispielsweise auf diese Art vorgehen:

Finde deine Forschungsfrage (Fokus auf: Hypothese aufstellen oder bestätigen?)
Formuliere deine Fragen
Clustere deine Fragestellungen in bestimmte Themengebiete.
Überlege dir durchaus, den Fragebogen im Vorhinein zu testen und je nach Feedback zu überarbeiten

Achte zudem darauf, den Fragebogen nicht zu lang zu gestalten, damit dieser nicht mittendrin einfach abgebrochen wird.

Welche Fragevarianten bevorzugen?

Wie bereits erwähnt, hast du die Möglichkeit, entweder offene oder geschlossene Fragen zu stellen. Beide haben Ihre Vor- und Nachteile: So sind die subjektiven Antworten aus qualitativen Forschungsmethoden gut nachzuvollziehen, jedoch schwer skalierbar. Dafür bieten die Ergebnisse aus quantitativen Forschungsmethoden numerische Ergebnisse, die zwar leichter zu interpretieren sind, oftmals jedoch ausreichen, um das Gesamtbild zu verstehen.

Falls es deine Forschungsfrage erlaubt, kannst du daher auch mit beiden Methoden, den sogenannten „Mixed Methods“ arbeiten, sofern von der Seite der Betreuenden nichts dagegen spricht. Auf diese Weise erhältst du am Ende ein viel klareres Bild.

Wir sind uns sicher, dass es dir nun viel leichter fallen wird, einen wissenschaftlichen Fragebogen für deine Bachelor – oder Masterarbeit zu erstellen – und wünschen dir viel Erfolg dabei!

FAQ

Bearbeitet am: April 23, 2021

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 3.7 / 5. Anzahl Bewertungen: 6

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Beiträge