Das Anschreiben: Tipps zu Aufbau, Inhalt und Gestaltung.
Für viele Jobsuchende und gerade als Student ist das Erstellen eines Anschreibens eine große Herausforderung. Denn das Anschreiben ist ein essentieller Teil aller Bewerbungen. Wir zeigen dir, worauf du achten musst und mit welchen Tricks du dein perfektes Anschreiben erstellen kannst.
Aufbau und Inhalt des Anschreibens
Wie beginne ich überhaupt mein Anschreiben? Was dir am Anfang helfen kann, ist eine klare Struktur, an der du dich orientieren kannst. Denn trotzdem immer unterschiedlichen Inhalt ist eine gewisse Struktur im Bewerbungsanschreiben Standard und wichtig.
Mehr zum Thema Aufbau des Bewerbungsschreiben findest du übrigens auch in unseren Artikel: Bewerbungsschreiben Aufbau – Beispiele + Checkliste.
Absender und Empfänger
Oben links startet dein Anschreiben mit deinen vollständigen Kontaktinformationen. Neben deinem Namen gehören auch die Anschrift, die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse in die Kopfzeile. Achtung: Achte auf eine seriöse E-Mail-Adresse!
Unter deinen Kontaktdaten folgt dann der Empfänger, auch mit möglichst vollständigen Daten.
Tipp: Achte unbedingt darauf, dass der Name richtig geschrieben ist, da ein Tippfehler im Namen gar nicht gut ankommt.
Datum
Daraufhin folgt das Datum in dem Format TT.MM.JJJJ. Zum Datum gehört dabei auch die Ortsangabe, also zum Beispiel Stuttgart, 01.09.2021.
Betreffzeile
Du beginnst deinen Text mit der Betreffzeile, die als einzige Zeile fett formatiert wird. Sie ist wie eine Überschrift, schreibe aber in den Betreff nicht extra „Betreff“. In den Betreff schreibst du nur die genaue Position, auf die du dich bewirbst. Du kannst zum Beispiel schreiben: Bewerbung als Marketing Manager.
Anrede
Dein Fließtext beginnt mit der Anrede der Ansprechperson. Achte hier auf die genaue Schreibweise der Person. Solltest du keinen Ansprechpartner haben kannst du „Sehr geehrte Damen und Herren“, schreiben. Viel besser ist aber den Ansprechpartner zu wissen und diesen auch zu nennen. Darauf hin folgt dein Anschreiben
Einleitung
Was passiert im ersten Absatz? In der Einleitung solltest du dich kurz und knapp halten mit zwei bis drei Sätzen, in denen du kurz deine Qualifikationen erläuterst, was du gerade machst und warum du perfekt auf die ausgeschriebene Stelle passt. Die Einleitung ist die größte Herausforderung, weil sie die höchste Aufmerksam von dem Personaler hat und deshalb keine 08/15 Formulierungen enthalten sollte. Ein guter Einstieg ist auch, ein bereits geführtes Telefongespräch mit dem Ansprechpartner zu erwähnen. Versuche direkt zum Punkt zukommen und traue dich ruhig direkte Formulierungen zu verwenden.
Hauptteil
Die Einleitung ist im Kasten, wie geht’s weiter? Jetzt heißt es mit Skills und Erfahrungen zu glänzen. Im Hauptteil des Bewerbungsanschreibens solltest du den Personaler davon überzeugen, dass du der beste Kandidat für die ausgeschriebene Stelle bist. Stelle dir also die Frage: Wieso bin ich die beste Besetzung für diese Position? Vermeide es aber deinen Lebenslauf zu wiederholen, das könnte den potenziellen Arbeitgeber eher langweilen. Gehe auf deine Soft Skills ein, die für Stelle wichtig sind. Du kannst dir auch Hard Skills aufschreiben, die du im Unternehmen einsetzen kannst, wie fließende Englisch-Kenntnisse von einem Auslandsaufenthalt oder Erfahrung im Umgang mit Excel. Kurz: Wieso bist du der beste Bewerber für die ausgeschriebene Stelle? Wieso sollte das Unternehmen gerade dich einstellen?
TakeAways
Vermeide es deinen Lebenslauf zu wiederholen
Keine 08/15 Formulierungen
Gehe nur auf Soft Skills ein, die für den Job relevant sind
Unternehmensbezug
Jetzt solltest du dich Fragen: Wie kann ich das Unternehmen bereichern? Was sind deine persönlichen Stärken und wie kannst du diese im Unternehmen einsetzen? Der letze Teil des Aufbaus im Anschreiben sollte darum gehen, wie du deine Qualifikationen und Fähigkeiten bei dem Arbeitgeber und bei der ausgeschriebenen Stelle einsetzen kannst. Achte darauf, ob in der Ausschreibung sogenannte Keywords genannt wurden. Wenn ja – greife die Keywords auf, um die erforderlichen Fähigkeiten darzustellen. Falls du schon Erfahrungen in dem Bereich hast, solltest du in diesem Absatz mit konkreten Zahlen und Erfolgen glänzen.
Der Schluss
Wie beende ich mein Anschreiben? Da dieser Absatz ganz am Ende gelesen wird, bleibt er im Kopf. Deshalb solltest du dir an dieser Stelle nochmal ganz besonders viel Mühe geben. Du kannst zum Beispiel darauf hinweisen, dass du dich auf ein persönliches Gespräch freust. Vermeide aber Konjunktiv-Sätze. Diese schwächen deine Aussage ab. Zeige dich selbstbewusst und gebe eventuell deinen frühestmöglichen Starttermin an. Dein Anschreiben endet mit der Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“, deinem getippten Namen und deiner Unterschrift.
TakeAways
Achte auf Key-Words
Glänze mit Erfolgen
Verwende in keinem Fall das Konjunktiv
Zeige dich selbstbewusst
Das Layout des Anschreibens
Der Inhalt so wie auch das Layout deiner Bewerbung spielt eine sehr große Rolle in deinem Bewerbungsprozess. Das Layout kann dabei auf deine Arbeitsweise und Sorgfalt schließen. Deshalb solltest du dir genauso viel Mühe mit dem Layout geben wie auch mit dem Inhalt deines Anschreibens. Achte darauf, dass du dein Layout mit dem Unternehmen abstimmst. Außerdem sollte das Layout auch zu deiner Persönlichkeit passen. Frage dich, ob du authentisch wirkst oder dich verstellst.
Weniger ist mehr
Stelle dein Layout so ein, dass die Seitenränder mindestens 2,5 cm an allen Seiten haben. Die Schriftart sollte mit deinen ganzen Bewerbungsunterlagen übereinstimmen. Wähle am besten eine Standardschriftart aus und vermeide kursive oder verschnörkelte Schriften. Damit bist du auf der sicheren Seite. Setze Stilmittel immer sparsam ein. Dein Ziel sollte sein, mit deiner Bewerbung einen einheitlichen und durchdachten Eindruck zuhinterlassen.
Welche Schrittgröße soll ich verwenden?
Es gibt keine feste Regel bei den Schrittgrößen. Die Schriftgröße im Text sollte aber zwischen 10 und 12 Punkt, bei Überschriften 14-16 Punkt betragen und ein Zeilenabstand von 1,5 eingehalten werden.
Die Schriftfarbe sollte schwarz sein. Du kannst aber auch Farbe in deinen Lebenslauf benutzen, zum Beispiel in den Überschriften oder mit einem dezenten Seitendesign. Ob und wie du Farbakzente und Hervorhebungen in deinen Lebenslauf einbauen kannst, machst du am besten abhängig von der Art des Unternehmens. Bei einem Lebenslauf für einen eher kreativen Bereich kannst du zum Beispiel etwas mutiger sein. Lege die einzelnen Textblöcke gleichmäßig an und achte darauf, dass der Abstand überall gleich ist.
TakeAways
Sind meine Bewerbungsunterlagen ansprechend und einheitlich?
Wirken sie professionell, durchdacht und strukturiert?
Passt mein Layout zur ausgeschriebenen Stelle und zum Unternehmen?
Sind die Schriftgrößen aufeinander abgestimmt?
Anschreiben formulieren: 4 wichtige Fragen
Was darf auf keinen Fall in meinem Anschreiben fehlen? Die Frage hast du dir sicher auch schon gestellt. Das Anschreiben ist deine Chance, dich von der Masse abzuheben. Deshalb solltest du auf Standardformulierungen verzichten, aber darauf achten, dass diese vier Fragen beantwortet werden.
Wichtig im Anschreiben ist, dass alle für den Arbeitgeber relevanten Information erhalten sind und dass du mit deinen Qualifikationen und Fähigkeiten auf die ausgeschriebene Stelle eingehst.
Häufige Fehler im Anschreiben
Das Anschreiben biete so manches Fettnäpfchen. Bewerber mit Fehler im Anschreiben, werden definitiv seltener zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Stelle dir vor, du liest unzählige Bewerbungen. Welche Bewerber würdest du einladen, die mit Fehlern oder die ohne?
Damit dir das nicht passiert gibt es ein paar Fehler, die du auf jeden Fall vermeiden kannst. Den Aufbau hast du dir oben schon eingeprägt. Selbstverständlich solltest du auch auf eine einwandfreie Rechtschreibung sowie Grammatik achten.
Dein Anschreiben soll deine Motivation hervorhebend und auf deine Persönlichkeit eingehen. Ein grober Fehler ist es dabei einfach nur deinen Lebenslauf zu wiederholen.
Wichtig ist es auch dich kurz zu halten. Sei konsequent und versuche nur relevantes in das Anschreiben zu schreiben. Bringe nicht nur deine persönlichen Skills ein, sondern versuche deinen Mehrwert den du für das Unternehmen mitbringst, in den Vordergrund zu stellen.
Eine Studie von StepStone zeigt: Das erste Screening der Bewerbungsunterlagen dauert bloß 43 Sekunden. Dabei gleicht mehr als die Hälfte (60 Prozent) aller Personaler die Bewerbungsunterlagen mit Keywords aus der Stellenanzeige ab.
Was Arbeitgeber auch nicht mögen, sind Floskeln oder eine Bewerbung, die sich anhört, als wäre sie schon an andere Unternehmen geschickt worden. Setz dich also wirklich mit dem Unternehmen auseinander. Auch wenn es verlockend scheint, den Lebenslauf etwas zu verbessern und zusätzliche Qualifikationen zu erfinden, solltest du das lieber lassen. Denn spätestens wenn der Arbeitgeber Zeugnisse sehen will, stehst du blöd da.
Hebe deine Qualifikationen hervor, aber versuche nicht arrogant zu wirken, das könnte dir auch die Einladung zum Vorstellungsgespräch kosten.
Ließ dir deine Ansprechpartner, den Firmennamen sowie die Adresse nochmal ganz genau durch. Eine fehlerhafte Anrede, Unternehmensname oder Adresse, sind absolute No-Gos.
Achte auch darauf, dass du eine professionelle E-Mail-Adresse verwendest, die keine Worte wie Gangster, Lover oder Bärchen etc. beinhaltet.
Häufig gestellte Fragen
Bearbeitet am: Mai 31, 2021