BWL Gehalt

BWL Gehalt: Was verdient ein Betriebswirt in der Wirtschaft?

“Geld allein macht nicht glücklich“, sagt der Volksmund. Nichtsdestotrotz spielt das Gehalt bei der Studien- und Berufswahl durchaus eine Rolle, schließlich will und muss jeder Einzelne von uns seinen Lebensunterhalt verdienen. Deshalb zeigen wir dir nun deine finanziellen Aussichten als Betriebswirt auf.

Einstiegsgehalt BWL

Fangen wir einmal ganz vorne an und widmen uns der Frage, mit welchem Arbeitsentgelt du direkt nach dem Ende deines Studiums rechnen kannst. Laut einer Studie von Gehalt.de verdienen Wirtschaftswissenschaftler nach dem Abschluss im Durchschnitt 44.300 Euro brutto. 

Quelle: https://www.gehalt.de/news/diese-faktoren-bestimmen-das-einstiegsgehalt-nach-dem-studium 

Als Betriebswirt mit Bachelor-Abschluss verdienst du durchschnittlich rund 39.000 Euro brutto im Jahr. Wer nach dem Master ins Berufsleben einsteigt, erhält im Durchschnitt rund 46.500 Euro. Allein schon finanziell lohnt es sich also durchaus, die „Extra-Meile“ über den weiterführenden Abschluss zu gehen. Gerade im Bereich Betriebswirtschaft bestehen außerdem viele Unternehmen auf einem Mastertitel, sodass du dir damit Türen öffnen kannst, die Bachelorabsolventen möglicherweise verschlossen bleiben.

Die Zahlen des Jahresgehalts ergeben sich aus einem monatlichen Brutto-Gehalt von 2.500 und 4.500 Euro. Du siehst: Es gibt eine riesige Spanne zwischen dem minimalen und dem maximalen Einstiegsgehalt für Absolvent*innen der BWL. Welche Aspekte dein Einstiegsgehalt neben der Art des Studienabschlusses noch beeinflussen können, erfährst du in im nächsten Abschnitt.

Faktoren, die das BWL-Gehalt beeinflussen

Dass es keine allgemeingültige Formel gibt, mit der sich das Einstiegsgehalt eines Betriebswirts berechnen lässt, dürfte soweit schon klar geworden sein.

Relevante Faktoren für die Zahl auf dem Gehaltscheck können neben deinem Abschluss auch deine Berufserfahrung in Form von Praktika, fachrelevanten Ferienjobs oder Werkstudententätigkeiten sein sowie die Größe des Unternehmens. Große Unternehmen entlohnen ihre Mitarbeitenden tendenziell besser als Startups.

Letztere können aber andere Vorteile aufweisen wie flache Hierarchien oder bessere Aufstiegsmöglichkeiten, auch finanziell. Dementsprechend kann es durchaus sinnvoll sein, solche Unternehmen ebenfalls in Betracht zu ziehen.

Nachfolgend haben wir noch weitere Punkte Aspekte aufgelistet, die einen Einfluss auf die Höhe des Gehalts haben können:

Jobtitel und Tätigkeitsfeld

Ein Grund dafür, wieso das Einstiegsgehalt von Betriebswirten so sehr schwankt, ist die Vielseitigkeit ihrer Karrierewege. Je nachdem, in welchem Feld Du Deine Fähigkeiten nach deinem Abschluss einbringen möchtest, fällt Dein Gehalt höher oder niedriger aus.

Finanziell stehen bei Berufsstart insbesondere diejenigen Betriebswirte gut dar, die sich für eine Karriere in der Unternehmensberatung oder im Controlling entscheiden. In diesen Bereichen winken Jahreseinstiegsgehälter über 50.000 Euro.

Auch das „Schild an der Tür“ beziehungsweise der „Titel auf der Visitenkarte“ beeinflusst die Höhe deines Einkommens. Selbst wenn ein Marketing-Projektmanager und ein Unternehmensberater dieselben Prüfungen absolviert und dasselbe Zeugnis in der Hand halten, verdienen sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht das gleiche. Dies führt uns direkt zum nächsten Punkt:

Branchenunterschiede

Für Akademiker*innen im Industrieland Deutschland gilt ganz allgemein, dass die Branchen Chemie, Metall und Autoindustrie die höchsten Gehälter bieten.

Dieser Trend lässt sich auch für Betriebswirte bestätigen. Zusätzlich empfiehlt es sich, im Hinblick auf das Gehalt auch die Bereiche Beratung (siehe Hinweise zum Jobtitel), Versicherung und Banken als künftige Arbeitsfelder in Betracht zu ziehen – hier warten ebenfalls Spitzengehälter.

Regionen

Im gesamtdeutschen Vergleich bestehen regionale Unterschiede im Lohnniveau, die auch einen Einfluss auf die Einstiegsgehälter von Betriebswirten haben.

Laut Gehaltsatlas verdienen Beschäftigte im Osten Deutschlands rund 24 Prozent weniger Gehalt als Westdeutsche Arbeitnehmer*innen. Im Vergleich der Bundesländer schneidet Hessen am besten am, hier liegt das Lohnniveau bei 114,1 Prozent.

Auf den Spitzenplatz folgen die Länder Baden-Württemberg, Hamburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. 

Die übrigen Bundesländer verzeichnen Werte unterhalb des deutschen Durchschnitts, auf den letzten drei Plätzen liegen Brandenburg, Sachsen-Anhalt (beide 78,9 Prozent Lohnniveau) und Mecklenburg-Vorpommern (75,9 Prozent). 

Quelle: https://www.gehalt.de/news/gehaltsatlas-2019 

Konkrete Beispiele für das BWL-Gehalt

Vielleicht denkst du jetzt, dass die Moral dieser Geschichte nur lauten kann: Eine Einschätzung des Einstiegsgehalt ist ähnlich komplex bis unmöglich ist wie ein Ausflug zum Mond oder das Gewinnen eines Nobelpreises.

Vielleicht hast du damit sogar teilweise Recht, dennoch möchten wir dir jetzt einige Beispielzahlen der Plattform Gehalt.de an die Hand geben, die hoffentlich ein bisschen Licht ins Dunkle bringen können. 

Projektmanagerin im Bereich Werbung/PR in einem kleinen Unternehmen, 21 Jahre: 2.800 Euro
Unternehmensberaterin in der Automobilindustrie für ein kleines Unternehmen, 28 Jahre: 5.100 Euro
International Marketing Manager im Bereich Chemie / Verfahrenstechnik in einem sehr großen Unternehmen, 28 Jahre: 8.100 Euro
Controller eines sehr großen Unternehmens für Anlagenbau, 28 Jahre: 3.500 Euro
Bilanzbuchhalterin in der Energie- und Umweltbranche, 29 Jahre alt und in einem mittelgroßen Unternehmen tätig: 3.000 Euro

Bitte beachte, dass diese Zahlen wirklich nur als unterstützende Beispiele dienen sollen und keine Verbindlichkeit haben. Für deine (erste) Gehaltsverhandlung haben wir aber dennoch einige Hinweise für dich.

Tipps für die Gehaltsverhandlung

Dass Betriebswirtschaftslehre an vielen Universitäten zu den größten Studiengängen gehört, bedeutet keineswegs, dass du im Bewerbungsprozess in der Masse verschwindest und dich einem harten „Gehaltskampf“ mit Mitbewerber*innen wie Kolleg*innen stellen musst.

Nichtsdestotrotz wird früher oder später der Moment kommen, in dem du mit deinem (künftigen) Arbeitgeber dein Gehalt verhandeln musst. Einigen Menschen fallen solche Gespräche leicht und sie blühen dabei geradezu auf, andere tun sich deutlich schwerer.

Egal, zu welchem Typ du gehörst: Die nachfolgenden Tipps können dir helfen, in den Verhandlungen das Beste für dich und deinen Geldbeutel herauszuholen.

Gut vorbereiten 

Eine gründliche Vorbereitung auf die Gehaltsverhandlung hat viele Vorteile. Sie kann einen Teil deiner Unsicherheit nehmen und ist letztlich das A und O, um deine Vorgesetzten von deinen Argumenten zu überzeugen.

Eigene Stärken kennen

Dieser Punkt gehört streng genommen ebenfalls zur Vorbereitung. Führe konkrete Beispiele an, in denen du zum Unternehmenserfolg beigetragen hast (falls du schon für das Unternehmen tätig bist) oder beitragen wirst (falls es um das Einstiegsgehalt geht).

Argumentiere dabei immer aus der Leistungsperspektive, persönliche Bedürfnisse oder Veränderungen wie die Anschaffung deines Autos oder auch die Geburt deines Kindes gehören nicht in eine Gehaltsverhandlung.

Vorab kannst du dir auch schon Gedanken über mögliche Gegenargumente machen, um diese in der aufregenden Situation selbst besser kontern zu können. 

Ruhig bleiben und auf Deine Rhetorik achten

Das klingt im ersten Augenblick wie eine Mammutaufgabe. Aber mache dir bewusst, dass du es immerhin bis zur Gehaltsverhandlung geschafft hast.

Der Satz „Wir wollen doch eigentlich alle das Gleiche“ ist zwar Bullshit – du willst möglichst viel Gehalt, während das Unternehmen üblicherweise möglichst wenig Geld ausgeben möchte – aber an diesem Punkt sind üblicherweise beide Parteien an einer Einigung interessiert.

Vertrete deine Position deshalb ruhig, aber bestimmt; formuliere klare, konkrete Forderungen und lass dich nicht auf das erste Angebot ein. Greife ruhig auf krumme Zahlen zurück, zum Beispiel um prozentuale Steigerung auszudrücken und verkauf dich nicht unter Wert. 

Du packst das!

FAQ

Bearbeitet am: Mai 8, 2021

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