Duales-Studium

Duales Studium BWL: Wie, wo und warum?

Mit einem dualen Studium kannst du den Spagat zwischen Theorie und Praxis schaffen. Hier erfährst du, wie beziehungsweise wo das im Bereich BWL möglich ist und welche Vorteile dieser Weg bietet. Alles über das duale Studium in Betriebswirtschaft!

Wie läuft ein duales Studium BWL ab?

Das duale Studium zeichnet sich dadurch aus, dass du sowohl Praxisphasen im Betrieb absolvierst als auch Theoriephasen an Hochschulen. Diese Form des Studiums wird in Deutschland immer beliebter und von immer mehr Hochschulen wie Unternehmen angeboten. 

Duales Studium für (Fach-)Abiturienten

Anders als in einigen anderen Studiengängen durchlaufen dual studierende BWLer mehrheitlich keine klassische Ausbildung („Ausbildungsintegrierendes Studium“) neben dem Studium, sondern arbeiten vielmehr „regulär“ im Betrieb („Praxisintegrierendes duales Studium)“.

Ausnahmen bestätigen aber auch hier bekanntlich die Regel und so kombiniert beispielsweise die Hochschule Osnabrück das duale BWL-Studium mit einer zweijährigen kaufmännischen Berufsausbildung. Schau dir also die ausgeschriebenen Stellen und die Profile der Hochschul-Studiengänge sehr genau an! 

Es gibt dann verschiedene Modelle, wie ein solches duales Studium zeitlich strukturiert sein kann. Wenn dein duales Studium Blockunterricht vorsieht, heißt das in der Regel, dass du im Semester die Hochschule besuchst und in den Semesterferien für deinen Praxispartner arbeitest.

Alternativ ist auch ein Wochenwechsel denkbar. Der Name verrät es schon: In diesem Fall wechselst du wöchentlich zwischen Theorie und Praxis, zwischen Hochschule und Unternehmen.

Duales Studium für Berufstätige

Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit, ein berufsintegrierendes duales Studium anzutreten oder ein berufsbegleitendes Studium zu wählen. Beide Modelle richten sich allerdings vor allem an Menschen, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben, im Normalfall festangestellt sind und das Studium als Weiterbildungschance nutzen möchten. 

„Berufsintegrierend“ bedeutet, dass du deine Stunden im Betrieb reduzierst (mit Zustimmung deines Arbeitgebers) und in der so gewonnen Zeit studierst. Ein praxisbegleitendes bzw. berufsbegleitendes Studium wird dagegen üblicherweise als Fern- oder Abendstudium absolviert.

Dein Arbeitgeber unterstützt dich dann in anderen Punkten, z.B. kann er dich für bestimmte Präsenzveranstaltungen freistellen, deinen Vollzeitjob führst du aber weiter wie normal aus.

Was sind die Vorteile eines Dualen Studiums?

Wer dual studiert, muss sich nicht zwischen Theorie und Praxis entscheiden, sondern wählt eine „Rundum“-Ausbildung. Die Verbindung einer umfassenden theoretischen Grundlage mit wichtigen praktischen Erfahrungen machen unter anderem den Reiz aus.

Denn auf der einen Seite können die dual Studierenden ihre Erfahrungen aus der Praxis direkt mit der Theorie abgleichen. Auf der anderen Seite bekommen sie in den Theoriephasen Wissen vermittelt, welches die Arbeit im Unternehmen erleichtert. 

Auch auf dem Arbeitsmarkt sind Absolvent*innen dualer Studiengänge gern gesehen, denn der sprichwörtliche „Sprung ins kalte Wasser“ nach dem Abschluss fällt nicht so tief aus wie der von regulären Studierenden mit Vollzeit Bachelor- oder Masterstudium.

Für den Arbeitgeber hat dies den Vorteil, dass die neue Fachkraft tendenziell etwas weniger Einarbeitungszeit benötigt, für die Mitarbeitenden bedeuten die bisherigen Erfahrungen ein Stück Sicherheit.

Sie kennen das Leben im Betrieb und hatten schon während ihres Studiums Gelegenheit, persönliche Stärken und Schwächen sowie unterschiedliche praktische Tätigkeitsfelder auszutesten. 

Last but not least wäre da zudem noch ein finanzielles Argument: Während andere Studierende in ihrem Studium nur dank Nebenjobs, Bafög und Elternhilfen mit dem Geld so gerade zurechtkommen, erhältst du im dualen Studium dauerhaft ein Gehalt.

Zugegeben: Die Zeit, die du nicht in einen Studentenjob stecken musst, brauchst du mit großer Wahrscheinlichkeit auch wirklich zum Lernen und für die Arbeit. Die finanzielle Unabhängig ist trotzdem nicht zu unterschätzen!

Bei welchen Unternehmen kann ich ein duales BWL-Studium absolvieren?

Du hast deinen Schulabschluss in der Tasche und nun stellt sich für dich die Frage, welche Unternehmen diese Möglichkeit überhaupt bieten. In Deutschland gibt es Tausende Unternehmen mit entsprechenden Angeboten, eine pauschale Antwort auf die Frage ist also schwierig. Starten wir deshalb mit dem Vorgehen: 

Üblicherweise suchst du dir erst dein Unternehmen und dann entscheidet sich, an welcher Hochschule du die Theorieblöcke absolvierst. Natürlich ist es verlockend, sich bei den größten Unternehmen Deutschlands zu bewerben.

Audi, Telekom, Bosch und Siemens – selbstverständlich bieten auch diese Firmen duale Studiengänge an, aber über die große Konkurrenz um diese Plätze solltest du dir auch bewusst sein. Ein Blick auf kleine bis mittelgroße Betriebe kann sich nämlich auch lohnen, selbst wenn dir die Namen sogar noch gar nichts sagen.

Oft winken gerade hier spannende Stellen mit persönlicher Betreuung, flachen Hierarchien und / oder guten Zukunftsperspektiven!

Wühl dich ruhig durch einige Jobbörsen, egal ob deutschlandweite, regionale, branchenbezogene oder auch solche, die extra auf duale Studiengänge ausgelegt sind. Genannt sei hier zum Beispiel das Angebot von ausbildung.de

Was verdient ein dualer BWL Student?

Die Entscheidung über die Höhe des Gehalts liegt immer bei der jeweiligen Firma und so gibt es auch für dual Studierende eine große Spannbreite. Die sicherste Vorhersage über dein Gehalt als dualer BWL-Student ist dann möglich, wenn deine Firma an einen Tarifvertrag gebunden ist.

In allen anderen Fällen gilt, was auch für das Einstiegsgehalt von Betriebswirten gilt: Es kommt darauf an. Auf die Region, in der du arbeitest genauso wie auf die Größe des Unternehmens und die Branche.  

Im Bereich Industrie gibt es beispielsweise im ersten Jahr meist 650 bis 800 Euro, im darauffolgenden dann zwischen 800 und 950 und im Abschlussjahr rund 950 bis 1.100 Euro. Von diesen Bruttoangaben werden zwar unter anderem noch Steuern abgezogen, mit einer Steuererklärung lässt sich da aber auch einiges noch zurückholen.

Reich wirst du von diesen Ausbildungsgehältern ganz offensichtlich nicht, aber sie sind eine erste Sicherheit und werden außerdem in vielen Unternehmen noch um Zusatzleistungen erweitert.

Auch diese Entscheidung liegt natürlich letztlich beim Arbeitgeber. Mögliche Zusatzleistungen könnten aber beispielsweise sein:

Übernahme der Studiengebühren: Die Kosten für ein reguläres Studium sollte man nicht unterschätzen und so ist dieser Benefit für dual Studierende besonders reizvoll. An stattlichen Universitäten und Hochschulen fallen pro Semester meist rund 300 Euro Semesterbeitrag an, an privaten Hochschulen auch gern mal 500 Euro monatlich. Schön, wenn sich diese Ausgaben nicht auf deinem Kontoauszug wiederfinden müssen!
Wohngeld: Die Miete ist für viele Erstsemestler ein neuer Kostenpunkt, das gilt auch für dual Studierende. Wenn du also für dein Studium umziehen musst oder wenn Hochschule und Arbeitsstelle in verschiedenen Städten sind, kann es sein, dass dein Unternehmen dich unterstützt.
Fahrtgeld: Insbesondere, wenn du zuhause wohnen bleiben kannst, kann sich eine Beteiligung des Unternehmens an deinen Sprit- oder Ticketkosten lohnen.
Dienstgeräte: Laptop und Handy sind im Berufsleben eines Betriebswirts ständige Begleiter. Vielleicht stellt das Unternehmen dir die entsprechenden Geräte deshalb zur Verfügung.
Vermögenswirksame Leistungen: Dabei handelt es sich um zusätzliches Geld vom Arbeitgeber, das du in den Vermögensaufbau investieren musst. Eine entsprechende Investitionsmöglichkeit wäre ein Bausparvertrag. Manche Optionen werden sogar vom Staat zusätzlich gefördert.
Betriebssport: Das ist zwar nur ein kleiner Beitrag, aber wenn du dich sowieso im Fitnessstudio auspowerst, können manche Unternehmen für günstigere Verträge sorgen. Manche haben sogar eigene Anlagen zur Verfügung.

FAQ

Bearbeitet am: Mai 13, 2021

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