Richtig zitieren

Richtig zitieren – Definition, Übersicht & Beispiele der Zitierweisen

Das liebe, gute Zitieren! Wer kennt es nicht, die Bachelor- oder Masterarbeit ist fast fertig geschrieben und dann kommen da noch diese ganzen Formalitäten auf einen zu. Gefühlt könnte die Zitierweise fast schon ein Studium für sich sein. Da wir wissen, wie anstrengend die Quellenangabe sein kann, haben wir dir in diesem Blogpost ein paar Zitier-Hacks aufgelistet, die dir das Leben deutlich erleichtern können.

Definition

Jetzt wollen wir der Sache erstmal genau auf den Grund gehen und schauen, was Zitieren eigentlich genau ist.

„Zitate sind übernommene Textteile einer fremden Ausarbeitung, die durch eine genaue Quellenangabe belegt werden. Sie können aus einzelnen Wörtern, Sätzen, Absätzen oder aber aus Gedankengängen und ganzen Arbeiten anderer Autoren bestehen.“[1]

Dabei wird zwischen dem direkten Zitat und dem indirekten Zitat unterschieden. Unter dem direkten Zitat versteht man, dass ein Satz Wort für Wort übernommen wird. Unter dem indirekten Zitat versteht man, dass Textabschnitte in eigenen Worten wiedergegeben werden.

Die verschiedenen Zitat-Typen

Bei den verschiedenen Zitat-Typen lassen sich zwischen fünf verschiedenen Varianten unterscheiden.

Ein direktes Zitat ist ein Textabschnitt oder ein Satz, der Wort für Wort in deine Arbeit übernommen wird.

Ein indirektes Zitat ist ein paraphrasierter Satz, den du von einer fremden Quelle in deine Arbeit eingearbeitet hast.

Ein Zitat im Zitat bedeutet, dass du einen Textabschnitt verwendest, indem schon ein Zitat vorhanden ist.

Bei einem Sekundärzitat verwendest du ein Zitat, welches aus einer anderen Quelle stammt, als die, die dir vorliegt. Dabei ist es wichtig, die Angabe ‚zitiert nach‘ hinzuzufügen.

Ein Verweis ist eine Beziehung auf weiterführende Literatur.

Direktes Zitat„Das kunterbunte Haus ist 100 Jahre alt und steht verlassen am Straßenende.“
Indirektes ZitatAm Ende einer Straße steht ein verlassenes Haus, welches vor 100 Jahren gebaut wurde und sehr bunt aussieht.
Zitat im Zitat„Das kunterbunte Haus ‚in gelb‘ ist 100 Jahre alt und steht verlassen am Straßenende.“
SekundärzitatDas kunterbunte Haus ist 100 Jahre alt und steht verlassen am Straßenende in einer kleinen Stadt. (Müller zitiert nach Kos)
VerweisLaut xyz…steht das 100-jährige kunterbunte Haus verlassen am Straßenende.

Plagiate vermeiden

Zunächst wird das Wort Plagiat einmal definiert, damit auch für jeden klar ist, was damit genau gemeint ist. Laut Shribe ist ein Plagiat „ein Gedankenklau. Ein Betrug an der guten wissenschaftlichen Praxis und ist meist das Resultat des Kopierens von fremdem, gedanklichem Eigentum.“ 

Zur Veranschaulichung dient dieses Beispiel von der Universität Münster sehr gut:

„Der islamische Monotheismus ist häufig exklusiv. Der von den Mystikern vertretene Monotheismus aber ist inklusiv; das göttliche Prinzip, wie immer man es nennen möge, umfasst alles andere; man findet in allen Manifestationen noch eine Spur des Göttlichen und versucht, dieses namenlose göttliche Wesen zu erreichen. Daraus ergibt sich eine weitaus offenere Haltung.“[1https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/evtheol/studium_materialien/was_ist_ein_plagiat.pdf]

Hierbei handelt es sich um ein Plagiat, denn ein Teil des Textes stammt von Schimmel, welcher jedoch nicht als Quelle gekennzeichnet wurde.

Um es nochmal klarzustellen: Texte von anderen Quellen in seinen eigenen Text miteinzubeziehen, ist vollkommen in Ordnung. Wir sind ja schließlich keine Magier und können uns nicht alle Informationen aus den Fingern saugen. Dabei muss nur darauf geachtet werden, dass auch die Quelle des Inhalts IMMER angegeben wird und man nicht versucht, sich selbst als Autor auszugeben. Sonst können einem der Verlust des Studienplatzes oder die Neuanfertigung der gesamten Arbeit drohen. Aber eigentlich ist es ja gar nicht so schwer Plagiate zu vermeiden, oder?

Beispiel für APA, Harvard, MLA und deutsche Zitierweise

Es gibt es ja so einige Zitierweisen, was teilweise verwirrend sein kann. Wichtig ist jedoch, dass man einen Zitierstil konsequent in der Arbeit verwendet und nicht zwischen verschiedenen Zitierweisen wechselt!

Fokussieren wir uns zunächst auf die bekanntesten Zitierweisen: APA, Harvard, MLA und die deutsche Zitierweise!

APA Zitierweise:

APA steht für American Psychological Association und wird häufig in natur- sowie sozialwissenschaftlichen Fachrichtungen angewendet.

Bei einem indirekten Zitat werden im Text lediglich der Autor(en) und das Erscheinungsjahr genannt. Bei direkten Zitaten wird hingegen zusätzlich mit einer Seitenzahl zitiert.  

Indirektes Zitat Beispiel:

Hofstede, G. (1980)

Direktes Zitat Beispiel:

Bortz, J. & Döring, (2002) N. S.88.

Harvard Zitierweise

Die Harvard Zitierweise wurde von der Harvard Universität entwickelt und wird häufig in wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fachrichtungen angewendet.

Im Text werden lediglich Autor(en), Erscheinungsjahr und Seitenzahl genannt. Jedoch gibt es auch hier drei verschiedene Möglichkeiten, wobei zwischen direkten und indirekten Zitat unterschieden wird:

Wörtliches Zitat:

z.B. „...“ (Freyer (2011), S. 25) oder „...“ (FREYER 2011: 25)

Sinngemäßes Zitat:

z.B. ... (vgl. Freyer, 2011, S. 24)

MLA Zitierweise

Die MLA Zitierweise steht für Modern Language Association und wird häufig in Sprach- und Kulturwissenschaften genutzt.

Im Text werden bei einem direkten Zitat lediglich der Autor(en) sowie die Seitenzahl genannt. Die Jahresangabe wird weggelassen. Bei einem indirekten Zitat wird nur die Seitenzahl genannt.

Hier siehst du zwei Beispiele:

Direktes Zitat:

„Ein einheitlicher Zitierstil ist wichtig.“ (Müller 23)

Indirektes Zitat:

Müller zufolge ist ein einheitlicher Zitierstil relevant (23)

Deutsche Zitierweise

Die deutsche Zitierweise wird etwas anders gehandhabt als die amerikanischen. Hier wird die Quellenangabe nicht im Text hinterlegt, sondern in der Fußnote. Dies geschieht nach einem Zitat oder paraphrasierten Satz mit einer hochgestellten Zahl, die du in Word unter dem Tab „Verweise“ findest. Die Nummerierung findet fortlaufend für jede einzelne Quelle statt. Wichtig ist zu beachten, dass es bei der deutschen Zitierweise verschiedene Varianten gibt. Deshalb ist es wichtig sich bei der Universität zu erkunden, welche Variante für die Arbeit angemessen ist.

Bei einem paraphrasierten Zitat wird in der Fußnote „Vgl.“ angegeben, wohingegen bei einem direkten Zitat direkt die Quellenangabe folgt.

Paraphrasierte Quelle:

Vgl. Schmitt (1990): S. 88.

Direktes Zitat:

Schmitt (1990): S. 88.

In der Fußnote würde dies dann folgendermaßen aussehen:

Bei zwei Autoren: Autor / Autor (Jahreszahl): Seitenzahl.

Vgl. Giller / Schüler (2015): S. 24-32.

Handelt es sich um ein direktes Zitat wird das „Vgl.“ weggelassen.

Literaturverzeichnis Zitierweise

In diesem Abschnitt wird kurz darauf eingegangen, wie Zitate korrekt im Literaturverzeichnis angegeben werden. Ein detaillierter Blog Post zu diesem Thema folgt in Kürze.

Bei den amerikanischen Zitierweisen APA, Harvard und MLA erfolgt die Quellenangabe beim direkten und indirekten Zitieren im Literaturverzeichnis auf die gleiche Art und Weise.

Zur Veranschaulichung werden hier verschiedene Beispiele aufgezeigt:

Einzelwerke

Autor, A. (Jahreszahl)Titel des Werkes.  Ort: Verlag

Falls Band/Auflage enthalten

Autor, A. (Jahreszahl)Titel des Werkes (Band/Auflage).  Ort: Verlag.

Zwei & mehrere Autoren: Autor, A. (Jahreszahl). Titel des Werkes. Ort: Verlag

Schmitt, M. (2010)Das Haus (3. Auflage). Berlin: Klett.

Erstmalig im Verzeichnis erwähnt wird die Quelle vollständig angegeben:

(Raske, Gettner, Lob, 1910). Bei weiterer Erwähnung ist es ausreichend (Raske et. al., 1910) zu nennen.

Internetquellen 

Syntax
[Website] [(Jahreszahl)]. [Titel]. [Link] [(Datum)].

Beispiel
Unicum (2017)Wie zitiere ich richtig. Verfügbar unter https://unicum.de/wp-content/uploads/2017/02/Zitierweisen.docx (11.05.2017). 

Bei der deutschen Zitierweise sieht es folgendermaßen aus:

Einzelwerke

Syntax
[Autor], [Vorname] [(Jahreszahl)]: [Titel des Werkes], [Ort].

Beispiel
Berg, Hans (2012): Wirtschaftswissenschaften, München.

Sammelwerke

Syntax
[Autor], [Vorname] [(Jahreszahl)]: [Kapitel], in: [Titel], [hrsg]., [Ort], [Seitenzahl].

Beispiel
Reke, Christian (2003): Kapitel 3, Das Management, in: Handbuch Unternehmenskommunikation, hrsg. v. Dietz, Daniel / Wilke, Sascha, Hamburg, 2008, S. 100-122.

Syntax:
Website (Jahreszahl): Titel, Link, abgerufen am Datum.

Beispiel:Statista (2013):
Immobilieninteresse, http://www.statista.com/immobilieninteresse/, abgerufen am 11.02.2013.

Zusammengefasst ist die Quellenangabe im Literaturverzeichnis bei fast allen Zitierweisen gleichbleibend. Die deutsche Zitierweise hebt sich jedoch von den amerikanischen Quellenangaben ab.

Also dann… viel Erfolg beim Zitieren! Das schaffst du schon!

FAQ

Für welche Zitierweise hast du dich entschieden?
1. APA, Harvard, MLA oder die deutsche Zitierweise?
2. Hast du die Zitierweise mit deiner Universität abgestimmt?
3. Hast du die Zitierweise durchgehend in der Arbeit angewendet und alle Quellen angegeben?
Wo hast du deine Quellen hinterlegt?
1. Hast du deine Quellen korrekt im Text angegeben?
2. Hast du deine Quellen vollständig im Literaturverzeichnis angegeben?
Bevor du die Arbeit abgibst!
1. Versichere dich, dass die Quellen im Text korrekt nummeriert sind und diese auch im Literaturverzeichnis wiederzufinden sind!
2. Vergewissere dich, dass alle Zitate und Paraphrasierungen korrekt gekennzeichnet sind!

Quellen

[1] https://www.studium-und-pc.de/zitate-und-zitieren.htm

Bearbeitet am: Juli 8, 2021

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